// Informationsbroschüre zu trans*sensiblen Beratungsstellen für Betroffene sexualisierter Gewalt

Die queere Politgruppe qrew hat zum Jahreswechsel eine kleine Infobroschüre zu trans*sensiblen Beratungsstellen für Betroffene sexualisierter Gewalt und deren Unterstützer*innen herausgebracht.

Gefaltete und ungefaltetet Exemplare könnt ihr bei uns im Laden abholen oder auch über die qrew direkt beziehen.

Infos zur Broschüre:

„Sexualisierte Übergriffe und Gewalt zu erleben kann verschiedenste Emotionen auslösen. Häufig erleben die Betroffenen ein Gefühl von Ohnmacht und auch Scham, die es erschwert sich Unterstützung zu suchen, insbesondere wenn Täter*innen aus dem eigenen sozialen Umfeld kommen. Dies liegt unter anderem an einer schon lang bestehenden ‚rape culture‘, in der den Betroffenen die Verantwortung und Schuld für die erlebten Übergriffe zugesprochen wird und sie in der Beweispflicht stehen das Erlebte glaubwürdig darzustellen. Um Betroffene zu unterstützen gibt es jedoch zahlreiche parteiliche Beratungsstellen, die beratend und begleitend zur Seite stehen.

Was nach einem erlebten Übergriff als hilfreich und unterstützend empfunden wird, kann sich individuell stark unterscheiden. Neben der Kontaktaufnahme zu professionellen Beratungseinrichtungen, kann es bspw. hilfreich sein, sich an Vertrauenspersonen, wie Freund*innen, Kolleg*innen, Familie, oder vielleicht auch Ärzt*innen, zu wenden. Unabhängig von dem Erleben von Übergriffen kann es sinnvoll sein, sich zu überlegen, welche Personen im eigenen Umfeld ansprechbar wären und das auch mit den entsprechenden Menschen abzusprechen.

Für Trans*-Personen, die sexualisierte Übergriffe erlebt haben, kann es besonders schwierig sein professionelle Unterstützung zu bekommen. Viele der Einrichtungen, die Unterstützung nach erlebten sexualisierten Übergriffen und Gewalt anbieten, basieren auf dem Ansatz der parteilichen Frauenberatung und -unterstützung. Häufig richten sich diese Angebote jedoch nur an Cis-Frauen, sodass Trans*-Personen gar keine oder nur eingeschränkte Unterstützung erhalten. Vor allem im ländlichen Raum besteht ein allgemeiner Mangel an trans*sensiblen Beratungseinrichtungen.

Ein trans*offener und trans*sensibler Umgang ist gerade nach und in emotionalen Ausnahme-Situationen besonders wichtig, um sicher zu stellen, dass in der Beratung keine weitere trans*feindliche Gewalt oder Diskriminierung erlebt wird.

Weil keine*r alleine in einer solchen Situation sein sollte, haben wir eine Auflistung von verschiedensten sich als trans*offen und/oder trans*sensibel bezeichnenden Beratungseinrichtungen erstellt. An diese Einrichtungen kann sich nach dem Erleben sexualisierter Übergriffe gewendet werden. Auch Freund*innen oder Angehörige können hier Unterstützung suchen. Die aufgelisteten Einrichtungen kommen aus verschiedenen Kontexten: Manche bieten spezifische Beratung und Unterstützung für Trans*-Personen an, manche sind allgemeine Beratungsinstitutionen für Betroffene sexualisierter Gewalt.“